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…Kommentar zu Spiel Nr. 11…
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(8)

Neni Milosevic, Compuccino

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Memo

20-April-2012: Erfahre heute durch einen freundlichen Kommentar, dass das "Jahr der Biologischen Vielfalt" vorbei ist (und wir somit wieder in den Jahren der biologischen Vereinheitlichung leben) bzw. diese Seite nicht mehr vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BELV) angeboten wird.
Ich bin somit mal wieder als Archivar tätig geworden.

Dieses Spiel reihe ich allein aus weltanschaulichen Gründen in die Sammlung ein, weil es eine Idee unterstützt, die auch mir am Herzen liegt: die Erhaltung lokaler Nutztierrassen sowie alter Obst- und Gemüsesorten.
Tausende von Jahren haben Menschen in aller Welt Tiere und Pflanzen gezüchtet, die den lokalen Verhältnissen oder ihren eigenen Vorlieben gemäß waren; dabei sind tausende unterschiedlicher Haustiere und Nutzpflanzen entstanden.
Aber seit auch Landwirtschaft allein unter Wirtschaftlichkeits- und sogar Gewinnmaximierungskriterien betrieben wird und die Umweltverhältnisse dabei eine immer geringere Rolle spielen, beschränkt sich der Anbau immer mehr auf wenige "ertragreiche" Rassen und Sorten; all die zwar an lokale Umweltverhältnisse angepassten, aber "unwirtschaftlichen" Tiere und Pflanzen bleiben auf der Strecke, sterben ganz einfach aus, so wie die Landwirtschaft in unrentablen Gegenden.

Ich sehe das leider als naturgesetzlich notwendig und unabwendbar an; trotzdem leide ich an der Eintönigkeit des Obst- und Gemüseangebots, das dazu noch am wenigsten auf Geschmack, sondern vielmehr auf Ansehnlichkeit, Transport- und Lagerfähigkeit gezüchtet wurde.

Ich als Hobbygärtner kann davon ein Lied singen: Es ist äußerst schwer, alte oder geschmackvolle Erdbeer- und Tomatensorten, meiner Lieblingspflanzen, zu bekommen.

Aus diesem Grunde möchte ich alle Bestrebungen unterstützen, die Erfolge jahrtausenderlanger menschlicher Auswahlverfahren zu konservieren, sei es auch nur in Genbanken und Museen.
Man kann zwar die Vergangenheit nicht wieder lebendig machen, aber auch Slow-Food, Museumsbesuche und der Hobbygarten sind und bleiben Teile der menschlichen Kultur. Und wer weiß, was sich eines Tages aus einem Museum wieder zum Leben erwecken lässt - das müssen nicht immer Monster und Weltzerstörer sein.

Ganz zum Schluss noch ein paar Worte zu diesem Spiel: es ist von seiner Spieltechnik und seinem Programmcode eines der einfachsten dieser Sammlung, ohne Besonderheiten und Einstellmöglichkeiten.
Das muss ja auch nicht unbedingt sein; was mir aber gefallen würde, wäre eine größere Auswahl an Bildern. Wenn schon von Vielfalt die Rede ist, könnte man das hier am besten zeigen.

Eine schwerwiegende Kritik möchte ich aber an der Verwendung der Weinsorten Regent und Felicia in diesem Spiel üben: dass hier ausgerechnet Neuzüchtungen vorgestellt werden, halte ich für kontraproduktiv: hier hätten alte, im Anbau eher zurückgehende Sorten wie z. B. Elbling oder Saint Laurent weitaus besser gepasst. Letztere wäre sogar ein klassisches Beispiel für die Wiederentdeckung einer fast ausgestorbenen Sorte.
Es geht bei der Initiative "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" doch um die Erhaltung von Vielfalt und nicht um die weitere Vermehrung von Vielfalt durch Neuzucht?
Oder kochen die modernen Tier- und Pflanzenzuchtanstalten, gar die Gen-Techniker, hier mit am Süppchen?

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